Koordinationstraining mit spiraldynamischen Elementen
Die Evolution der Säugetiere umfasst 300 Millionen Jahre, die des Menschen 3 Jahrmillionen. Aus dem Wasser ging es ans Land und aus dem Vierfüßler-Gang entwickelt sich unser reziproker Kreuzgang. Auch wenn wir Menschen im Vergleich zu anderen Säugetieren eher muskelschwach gebaut sind, gibt es kaum ein Lebewesen, welches sich so differenziert und ausdauernd bewegen kann.
Der Grund dieser Fähigkeit liegt zum Teil in der spiraligen Anordnung von Muskulatur und Bandstrukturen.
Unser Achsenskelett mit 24 Wirbeln, 23 Bandscheiben, 3-4 Gelenken der oberen Halswirbelsäule, 46 Wirbelbogengelenken und 62 Rippen/ Rippen-Wirbel – gelenken und die unteren Extremitäten mit allein 26 Fußknochen erlauben uns Menschen Bewegungsgrade, die idealerweisebei jedem Schritt eine dynamische, schonende, effiziente Bewegung ermöglichen.
Die Energie des Schrittes wird auf sämtliche Gelenke verteilt. Muskulatur und Bindegewebe federn den Stoß ab und kehren die Energie zu einem dynamischen Gegenschub um, der das Gehen mühelos gestaltet.
Wer ein Kind aufwachsen sieht, nimmt wahr, dass die Entwicklung eines runden Gangbildes über ein Jahrzehnt „Training“ benötigt.
Bewegungsmangel, falsches Schuhwerk, Verletzungen, Schonhaltung/Ausgleichsbewegungen sind unter anderem für einen Verlust der Effektivität dieses Konstruktes verantwortlich. Folge sind Beweglichkeitsreduktion der Gelenke, Abnahme der Pufferfunktion und vor allem Verlust an Dynamik. Bewegung wird mühevoll, vorsichtig und teilweise (zunehmend) kraftlos. Langzeitfolge ist die Verformung von Strukturen, was zu einer kompensatorischen Anpassung an die reduzierte Statik führt, sprich: Hallux valgus, Knick-, Senk-, Spreizfuß, Hornhautbildung, Fersensporn, Ausbildung eines Überbeines.
Je frühzeitiger eine Behandlung erfolgt, desto präventiver ist sie, je später, desto therapeutischer. Eine frühe Therapie kann unter Umständen zu einer völligen Rückbildung von Funktionsdefiziten führen.
Unser Therapieansatz umfasst Elemente aus dem spiraldynamischen System, der Osteopathie und der Manualtherapie.
Nach ausführlicher Anamnese und Befunderhebung einschließlich Analyse der Statik und des Gangbildes werden realistische Behandlungsziele festgelegt. In der Behandlung werden, falls notwendig, arthro-myo-fasziale Ketten mobilisiert. Kern der Behandlung ist jedoch das praktische Üben / Training, welches dem Patienten das Gefühl der physiologischen Bewegung vermittelt.
Ein individueller Trainingsplan wird erstellt und gegebenenfalls vertieft, kontrolliert und erweitert.
Zur Behandlung bringen Sie bitte eine kurze Hose mit. Es wäre gut, wenn Sie eine Digitalkamera oder ein Tablet mit sich führen, um Ihre Bewegungsabläufe aufzeichnen zu können.
Privat- und Beihilfepatienten benötigen für die Behandlung eine Heilmittelverordnung über Krankengymnastik am Gerät (KGG), Manuelle Therapie (MT) und Krankengymnastik (KG). Selbstzahler bezahlen für den ersten Termin 75€, für Folgetermine 65€. Sie erhalten hierüber eine Heilpraktikerrechnung.
Mögliche Indikationen für eine Behandlung sind Krankheitsbilder wie:
Hallux valgus, Hallux rigidus, Druckstellen der Füße, Hammerzehe, Krallenzehe, Fersensporn, Achillessehnenreizung, Plantarfasziitis (schmerzhaft entzündete Fußsohle), Muskelansatzreizung des Knies, Schleimbeutelentzündung des Hüftgelenkes, Muskelansatzreizung der hüftumgreifenden Muskulatur, steife Wirbelsäule, rezidivierende Blockaden.
Bei Fragen melden Sie sich gerne über das Kontaktformular oder sprechen persönlich mit uns.
Mit freundlichen Grüßen
Fabian Neuhaus